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Erfolgreicher Start der neuen Partnerschaft von CBM und Peek Vision.

CBM mit neuem Projekt

GDN - Erfolgreicher Start der neuen Partnerschaft von CBM und Peek Vision.
Aus diesem Anlass gibt es von Seiten der CBM einen Bericht der nachdenklich
macht!
Ghulam Murtaza konnte schon lange nicht mehr gut sehen. Trotzdem ging der 41-Jährige aus dem Dorf Naka Kahout, nicht zum Arzt.
Denn zwei Autostunden von der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, lag die
Praxis entfernt. Und die Busfahrt für den Mann, der in ärmlichen Verhältnissen lebt, zu teuer. Im Basisgesundheitszentrum seines Dorfes fand er jetzt Hilfe. Die Gesundheitshelferin Sadia Noreen, die einen Augen-Check bei ihm durchführte, wurde von der Christoffel-Blindenmission (CBM) geschult. Mit einem Mobiltelefon konnte sie einen groben Sehtest machen und den Mann an die regionale Gesundheitsstation überweisen.
Bei Ghulam Murtaza ist es wie bei drei Viertel der weltweit 217 Millionen Menschen mit Sehbehinderungen: Ihm kann geholfen werden. Mit einer Brille aus dem kooperierenden Optikerladen wird der Mann künftig wieder zuverlässig sehen können.
Für die technische Umsetzung dieser innovativen Vorgehensweise arbeitet die CBM mit dem britischen Sozialunternehmen Peek Vision zusammen. Peek Vision entwickelt die Software und begleitet das Projekt beratend und unterstützend. Die CBM als Fachorganisation für inklusive Entwicklungsarbeit stellt gemeinsam mit ihren lokalen Partnern die erfolgreiche Umsetzung in den Projektländern sicher.
Die erste Testphase ist jetzt abgeschlossen: Für das gemeinsame Pilotprojekt in Pakistan schulte die CBM Frauen wie Sadia Noreen, die sich in den Gesundheitsstationen im ganzen Land eigentlich um werdende Mütter kümmern. "Sie sind das stärkste Netzwerk, das Pakistan im Gesundheitswesen zu bieten hat", erklärt CBM-Vorstand Dr. Rainer Brockhaus. "Wer den Test durchführt, ist fast egal. Die Zuverlässigkeit der App ist klinisch gesichert und ihre Anwendung fordert kein augenmedizinisches Fachwissen", so Brockhaus. Eine einzige Person kann so bis zu 200 Menschen pro Tag vortesten. Diejenigen, die nicht gut sehen, werden von einem Optiker genauer getestet.
Ein Arzt untersucht dann nur diejenigen, die wirklich Augenprobleme haben und mehr benötigen als eine Brille. Das ist wichtig, weil in Pakistan ein Augenarzt rund 100.000 Menschen versorgen muss. Zum Vergleich: In Deutschland sind es nicht einmal 12.500.

"Peek bietet uns und den Patienten aber noch mehr", sagt Brockhaus. Und er erläutert das System hinter dem Test, mit dem der Patientenfluss gesteuert wird: "Wir können Patienten an Untersuchungstermine erinnern. Außerdem verfolgen wir, ob sie wirklich überall unterstützt werden."
Die Datenbank liefert der CBM gleichzeitig Zahlen, um ihre Programmarbeit noch zielgenauer aufzustellen. In der Pilotregion in Pakistan zum Beispiel wurden bisher fast 13.000 Menschen untersucht.
Bei 6.400 Menschen haben die Gesundheitshelferinnen Augenprobleme festgestellt. Die meisten von ihnen brauchten nur eine Brille. Aktuell gibt es allerdings nicht genug Optiker für die Diagnostik. Gleichzeitig kosten die Brillen, die auf dem Markt sind, zu viel für die meist armen Menschen in der Region. "Für uns heißt das, dass wir die Brillen zahlen müssen und darauf achten, dass mehr Optiker ausgebildet werden", schließt Brockhaus. Er betont auch, dass personenbezogene Daten sofort aus der Datenbank gelöscht werden, wenn der Patient seine Brille, Medikamente oder eine notwendige Operation erhalten hat.

In Pakistan ist die Kooperation zwischen Peek und CBM schon jetzt ein Erfolg - nicht nur für Ghulam Murtaza.
Ghulam Murtaza aus Pakistan beim Sehtest
Quelle: CBM/Tanja Plenk
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